**19.09.2022: UPDATE AUS DEM TARIFGEBIET SACHSEN-ANHALT** Auch in Magdeburg gab es am 19. September keine substanziellen Bewegungen der Arbeitgeberseite. Das Verhandlungsteam um Bezirksleiter Thorsten Gröger und Tarifsekretärin Alina Roß untermauerte im Tarifgebiet Sachsen-Anhalt gegenüber dem Arbeitgeberverband die Notwendigkeit, dass die Arbeitgeber mit einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung ihren Beitrag zur volkswirtschaftlichen Stabilität leisten müssen. Derzeit werden die Beschäftigten von den Unternehmen im Regen stehen gelassen, so Roß: „Während vielerorts die Gewinne sprudeln, Quartalszahlen übertroffen und Rekorddividenden ausgeschüttet werden, tragen die Kolleginnen und Kollegen die volle Last des Teuer-Schocks alleine. Eine Entgeltforderung von 8 Prozent ist weder exzessiv noch löst sie eine Lohn-Preis-Spirale aus. Sie schafft finanzielle Sicherheit, schützt den Wohlstand und stärkt die Kaufkraft der Menschen im Land!" **14.09.2022: UPDATE AUS DEM TARIFGEBIET OSNABRÜCK-EMSLAND-GRAFSCHAFT BENTHEIM**
Nach dem Verhandlungsauftakt in Hannover fand am 14. September die erste Gesprächsrunde mit der Arbeitgeberseite im Tarifgebiet Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim statt. Die IG Metall hat der Arbeitgeberseite umfassend dargelegt, weswegen eine Entgelterhöhung von 8 Prozent in die Zeit passt und notwendig ist. Der private Konsum der Beschäftigten ist die Stütze der Wirtschaft. Hier die Kaufkraft nicht zu stärken, wäre ein fataler Schritt. Es geht darum den Lebensstandard der Menschen im Land bestmöglich zu erhalten und die Inflation nicht davongaloppieren zu lassen. Man werde das Verhalten der Arbeitgeberseite genauestens beobachten und erwarte in der nächsten Verhandlungsrunde im Oktober deutliche Bewegung: „Gesamtmetall fordert eine Nullrunde. Das ist Hohn und ein Schlag ins Gesicht all jener Menschen im Land, die täglich hart arbeiten und den konjunkturellen Motor am Laufen halten. Wir sind entschlossen unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen!“, so Carsten Maaß, Verhandlungsführer im westlichen Tarifgebiet des Bezirks.

Eingerahmt von imposanten Aktionsbildern fand am heutigen Montag der Start in die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie in Hannover statt. Vor dem Verhandlungslokal, in dem sich IG Metall und Arbeitgeberverband bundesweit zur ersten Gesprächsrunde trafen, versammelten sich rund 500 Metallerinnen und Metaller, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen und die Arbeitgeberverband vor Gesprächsbeginn lautstark zu empfangen. Umrandet von einer bildgewaltigen Jugendaktion unterstrichen die Betriebsräte, VK-Leitungen und Beschäftigten, dass ihre Forderung nach einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung notwendig ist und sie bereit sind, ihre Forderung in der weiteren Tarifrunde aktiv zu untermauern.
In der Metall- und Elektroindustrie arbeiten über 3,8 Millionen Beschäftigte, welche voller Erwartung auf die diesjährige Tarifrunde blicken. In Zeiten der erdrückenden Inflation, explodierender Energie- und Rohstoffkosten sowie steigender Lebensmittelpreise drängen die Beschäftigten zurecht nach finanzieller Entlastung. Um die Kaufkraft der Arbeitnehmer*innen sicherzustellen und den Wohlstand im Land zu wahren, fordert die IG Metall eine Entgeltsteigerung von 8 Prozent für 12 Monate. „Unverhohlen forderte der Arbeitgeberpräsident von Gesamtmetall eine Nullrunde – das ist jedoch unanständig und ein absoluter Affront gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, welche von dauerhaften Teuerungen betroffen sind. Es braucht nachhaltige Entgeltentwicklung.“, erklärt Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall in Niedersachsen, in seiner Rede vor dem Verhandlungslokal.
Engagiert und fundiert haben die Arbeitnehmervertreter ihre Forderungen nach einer tabellenwirksamen Entgeltsteigerung vorgetragen. Nach bereits anderthalb Stunden gingen die beiden Tarifparteien jedoch ergebnislos auseinander. „Leider war die Gegenseite nicht bereit am heutigen Tag ein Angebot zu unterbreiten. Sie untermauerten nochmals, dass eine Nullrunde ein lohnenswerter Punkt zum Nachdenken sei. Faktisch setzen sich Arbeitgeber sogar für die Möglichkeit einer Minusrunde ein und fordern mehr Differenzierung von bestehenden Tarifbausteinen und wollen darüber hinaus über eine Arbeitszeitflexibilisierung diskutieren. Das ist weder Gesprächsgegenstand des gekündigten Entgelttarifvetrages noch im Ansatz diskussionswürdig. Ferner ignoriert dies die Notwendigkeit Lösungen zu finden, wie die Beschäftigen mit den drastisch gestiegenen Lebenshaltungskosten zurechtkommen sollen!“, fügt Gröger an. „Unsere Argumente haben wir in der Verhandlung nochmals ausgiebig untermauert. Wir erwarten bei der zweiten Verhandlung, welche im Oktober stattfinden wird, ein zielführendes Auftreten der Arbeitgeber, das der aktuellen Situation und insbesondere den Beschäftigten Rechnung trägt. Es braucht ein vernünftiges Angebot!“, so Gröger.
Bis das Ende der Friedenspflicht am 28. Oktober 2022 erreicht wird, „geht noch ein wenig Zeit ins Land, die die Arbeitgeber nutzen sollten, um ihre Haltung zu überdenken und auf unsere Forderung einzugehen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben spüren den finanziellen Druck und sind fest entschlossen unsere 8 Prozent-Forderung auch lautstark zu untermauern. Die Nullrunden-Mentalität der Arbeitgeber ist eine skandalöse Frechheit und gesamtgesellschaftlich sowie volkswirtschaftlich verantwortungslos. Für uns ist klar: Wir werden die Beschäftigten nicht im strömenden Regen stehen lassen. Der Konflikt wird sich weiter zuspitzen, denn der Teuer-Schock kann nicht auf die Kolleginnen und Kollegen abgewälzt werden, während sich viele Betriebe eine goldene Nase verdienen, Rekorddividenden ausschütten und Quartalsgewinne vervielfachen!“, zeigt sich der Verhandlungsführer der IG Metall entschlossen.